Vor Anpfiff der Partie war klar, dass es ein Spiel des Willens und des Glücks werden wird, denn der Briesker Kunstrasenplatz, bei dem zum Anpfiff keine Linien zu erkennen waren, war mit einer ordentlichen Schneeschicht bedeckt.
Trotz alle dem hatten beide Mannschaften die gleichen Bedingungen und der FSV II kam mit diesen zunächst besser zu Recht. Den ersten Aufreger gab es in der 11. Minute, als die TSV-Abwehr einen Ball zunächst von der Linie kratzen konnte und im anschließenden Gewühl der Briesker Angreifer Steven Manig zu Fall kam. Schiedsrichter Zimmer entschied berechtigt auf Strafstoß, den Sebastian Pakolat aber kläglich links am Tor vorbei schoss. Nur eine Minute später entschied der Schiedsrichter erneut auf Strafstoß. Dieses Mal für den TSV, nachdem Robert Dehne zwischen Torwart und FSV-Abwehr lief und vom Verteidiger zu Fall gebracht wurde. Robert Weinert übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher zur TSV-Führung. Ein satter Distanzschuss von Philipp Schneider, der unhaltbar zur 2:0 Führung im Briesker Tor einschlug, beendete dann eine aufregende Anfangsviertelstunde. Im Anschluss ging die Schlitterpartie munter weiter und Spielfluss kam selten zu Stande, weil sich beide Mannschaften in den Zweikämpfen wenig zurück hielten und Schiedsrichter Zimmer jeden Körperkontakt abpfiff. Die Knappenreserve hätte durchaus auch zu einem Torerfolg kommen können, doch Steven Manig rutschte bei einer Eingabe am langen Pfosten nur wenige Zentimeter am Ball vorbei. Kurz vor dem Pausenpfiff kam dann nochmal Hektik auf, nachdem Steven Pötschke und Robert Weinert im Strafraum aneinander gerieten und der Briesker Elfmeter forderte. Völlig übermotiviert kam Sebastian Pakolat dazu und ließ sich zu einer Tätlichkeit hinreißen, die Schiedsrichter Zimmer zu Recht mit der roten Karte ahndete. Die numerische Überzahl nutzte der TSV sofort aus und kombinierte sich bis in den FSV-Strafraum, wo Schlussmann Andre Zerna Daniel Höhne von den Beinen holte und der Schiedsrichter zum dritten Mal auf den Punkt zeigte. Erneut kam es zum Duell Robert Weinert gegen Andre Zerna und dieses Mal siegte der FSV-Torwart, dessen Abpraller aber von Robert Dehne zu 3:0 Pausenführung verwandelt wurde.
Der zweite Abschnitt begann ähnlich spektakulär, denn der Briesker Steven Manig erwies seiner Mannschaft einen Bärendienst indem er binnen Sekunden durch ein Foulspiel und anschließender Unsportlichkeit mit gelb-rot des Feldes verwiesen wurde. Davon unbeeindruckt spielten die verbliebenen neun Briesker leidenschaftlich weiter und sie schafften es, dass keine Unterzahl ersichtlich war. Dem gegenüber ruhten sich die schwarz-gelben auf der Führung aus und sie wussten es nicht, die sich ergebenen Freiräume erfolgreich zu nutzen und wenn es dann doch mal gelang fehlte im Abschluss die Zielstrebigkeit. Gute Torchancen durch den eingewechselten Jan Uhlig, dem ein Abseitstor aberkannt wurde und Max Drößigk blieben ebenfalls ungenutzt, sodass es bis zur 79. Minute dauerte bis Max Drößigk das Zusammenspiel mit Robert Dehne veredelte und zur endgültigen Entscheidung und dem Endstand traf.
Nach Abpfiff waren die Schliebener froh, dieses Glücksspiel für sich entschieden zu haben aber sie wissen diesen Erfolg auch richtig einzuordnen. Bedingt durch die Spielausfälle der Konkurrenz verbessert sich der TSV auf den zweiten Tabellenplatz und bittet am kommenden Samstag, sofern es die Bedingungen zulassen, den Tabellenführer aus Spremberg zum Spitzenspiel an der Steigemühle.
Für den TSV aktiv: Albert Dehne, Robert Weinert, Robert Schwager, Jonas Wolfsteller (Jan Uhlig), Roberto Priebe, Philipp Schneider, Max Drößigk, Robert Dehne, Tim Meusel, Maurice Donath (Jannis von Veh), Daniel Höhne