Zum Nachbarschaftsduell in Herzberg konnte Trainer M. Urban aus dem vollen Schöpfen und so schickte er das Team auf den Rasen, das am vergangenen Wochenende furios gegen den Tabellenführer aus Vetschau aufspielte. Bei den Gastgebern fehlte neben dem gesperrten D. Ludewig auch Abwehrkante T. Brezinsky.
Vor ansprechender Kulisse und lautstarkem TSV-Anhang hatten sich die Schwarz-Gelben vorgenommen, den Derbyfluch zu durchbrechen und endlich etwas Zählbares aus der Kreisstadt mitzunehmen. Entsprechend hoch motiviert ging die Mannschaft zu Werke und setzte den Gastgeber direkt in der eigenen Hälfte unter Druck. In den Anfangsminuten war der TSV das zweikampfstärkere Team und erarbeitete sich nach und nach gute Torchancen. Der verdiente Führungstreffer resultierte aus einem Einwurf der Herzberger in der eigenen Hälfte als T. Meusel die VfB-Hintermannschaft anlief und so zu einem Ballverlust zwang. Seine Ablage auf den im Rückraum postierten M. Baumert, versenkte dieser gezielt im unteren Eck zur umjubelten TSV-Führung. Auch in der Folge spielte weiterhin nur der TSV, denn die Gastgeber wirkten sichtlich geschockt und pomadig im Spielaufbau. Durch immer wieder zeitiges Stören kamen die 1878er zu schnellen Ballgewinnen und verheißungsvollen Angriffen. Die agilen M. Fitzke und T. Meusel in vorderster Front wirbelten die VfB-Defensive immer wieder durcheinander. Eine gute Möglichkeit zum 2:0 vergab Spielmacher R. Dehne als er einen Priebe-Freistoß aus dem Halbfeld knapp am Tor vorbei köpfte. Mit den schnellen Spielzügen des TSV über die Außenbahnen hatte der VfB sichtlich Probleme. Bezeichnend dafür auch eine schöne Kombination über R. Dehne und T. Meusel, in der der TSV-Stürmer aus spitzem Winkel am gut aufgelegten S. Strack scheiterte. Es dauerte bis zur 43. Minute bis der Gastgeber mal erwähnenswert vor das Tor von A. Dehne kam. Nach Eingabe von D. Cerny konnte T. Knuppe den Schuss von K. von Veh zur Ecke blocken. Insgesamt war der TSV in der 1. Halbzeit deutlich feldüberlegen, verpasste es aber gegen schwache Herzberger das 2:0 zu erzielen.
Die 2. Halbzeit begann mit einem Kuriosum, als Schiedsrichter D. Sievers dem Schliebener M. Knuppe nach einem harmlosen Foulspiel die gelbe Karte zeigte. Der Schliebener Spieler durfte noch 5 Minuten am Spiel teilnehmen, bis dem Schiedsrichter nach kurzer Beratung mit seinem Assistenten auffiel, dass er den gleichen Spieler bereits in der 1. Halbzeit verwarnte. Die folgende Ampelkarte führte den bis dato harmlosen VfB zurück ins Spiel, denn gegen 10 Schliebener witterten sie ihre Chance. Die Schliebener wirkten keinesfalls geschockt und so schafften sie es die Gastgeber weitestgehend vom eigenen Tor fern zu halten. Logischerweise hatten die Gastgeber nun mehr Platz und kamen zu vereinzelten Abschlüssen, die nötige Durchschlagskraft und Zielstrebigkeit ließen sie aber weiter vermissen. Das Spiel wurde nun intensiver, denn die Schliebener kämpften leidenschaftlich und den Herzbergern ran die Zeit davon. Unter gütiger Mithilfe von R. Priebe, der einen langen Abschlag von S. Strack unterschätzte, kam der VfB dann zum Ausgleich. Die verunglückte Kopfballabwehr vom Schliebener Abwehrspieler nutze das TSV-Schreckgespenst J. Duben, der ansonsten bei T. Knuppe in besten Händen war, eiskalt aus. In der Folge gaben sich beide Mannschaften mit diesem Ergebnis nicht zufrieden und so entwickelte sich richtige Derbyatmosphäre mit hitzigen Zweikämpfen, fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen und einigen Torchancen. 10 Minuten vor Schluss spiele R. Dehne den Ball in den Lauf des durchstartenden O. Priebe, der jedoch einen Schritt zu spät kam und von S. Strack gebremst wurde. Den Nachschuss auf das leere Tor vergab M. Fitzke leichtfertig. In den Schlussminuten schickte Schiedsrichter Sievers auch den Herzberger J. Vit vorzeitig zum Duschen und der TSV gab immer noch nicht auf. Die aufgerückte VfB-Abwehr wurde mit einem langen Ball leicht überspielt und der schnelle M. Fitzke wurde von S. Kalisch deutlich regelwidrig am Torschuss gehindert, was der Schiedsrichter leider nicht so sah und auf Eckball entschied. Weil dieser Eckball erfolglos blieb, trennten sich beide Mannschaften mit dem 1:1 Unentschieden.
Die Schliebener stemmten sich somit erfolgreich gegen die 5. Derbyniederlage in Folge, konnten sich jedoch auf Grund des Spielgeschehens nicht wirklich über diesen Punktgewinn gegen harmlose Herzberger freuen. Nichtsdestotrotz muss man die Fehler bei sich selbst suchen und vor allem in der Chancenverwertung effektiver agieren. Die nächste Chance dazu bietet sich dem Team am nächsten Heimspieltag gegen Rot-Weiß Luckau.
Für den TSV aktiv: A. Dehne, R. Priebe, T. Quick, C. Bauer, T. Knuppe, M. Baumert (P. Schneider), O. Priebe, R. Dehne, M. Knuppe (GRK), M. Fitzke, T. Meusel (R. Schwager)